Monika Baumgartner
Ich bin eine typische Zugezogene, was man unschwer an meinem Dialekt erkennen kann. Denn aufgewachsen bin ich in der Region Basel, wo ich sämtliche Schulen besucht und an der Universität Basel Englische Philologie, Deutsche Sprach- und ältere Literaturwissenschaft sowie nordische Philologie studiert habe. Während meinem Studium verbrachte ich je ein Auslandsemester an der University of Glasgow in Schottland und an der Simon Fraser University in Burnaby, B.C. in Kanada.
Weil mich fasziniert, welchen Einfluss die Sprache auf unsere Wahrnehmung hat und was man mit einer sorgsamen Wortwahl bewirken kann, habe ich nach dem Studium den Weg in die Kommunikation gesucht. Während rund 20 Jahren war ich in verschiedenen Funktionen der Kommunikation tätig, hauptsächlich in der Finanzbranche in Zürich, zuletzt am Hochalpinen Institut Ftan.
Inzwischen bin ich selbständig und freischaffend als Kommunikationsspezialistin und Redaktorin in der Region unterwegs.
2012 erfüllte sich mein Herzenswunsch und ich fand im Prättigau meine neue Heimat. Als naturverbundener und sprachbegeisterter Mensch bin ich nämlich nicht nur hingerissen von der Bergwelt im Prättigau, sondern vor allem auch von der regionalen Mundart, dem Walserdeutsch mit seinen altertümlichen Wörtern und seiner ganz speziellen Sprachmelodie. Erfrischend finde ich auch die bodenständige und direkte Art der Menschen im Tal.
Jeden Tag geniesse ich das Zusammenleben mit unseren Tieren hier. Sie geben mir viel Freude, Kraft und Inspiration. Und die intensive Auseinandersetzung mit ihren Bedürfnissen bringt mich immer wieder auf neue Wege und Gedanken.
Marianna Dürr
Ich bin – wie die meisten Einheimischen hier im Prättigau – in bescheidenen Verhältnissen aufgewachsen und durfte schon in meiner Kindheit immer viele Tiere um mich haben. Meine Mutter war Bergbäuerin aus Leidenschaft und im Prättigau tief verwurzelt. Ihr war unser Walserdialekt sehr wichtig und sie achtete immer darauf, dass unsere Sprache nicht «verwaschen» wird.
Nach meiner Ausbildung zur Primarlehrerin am Lehrerseminar in Schiers zog ich ins Unterland und unterrichtete 24 Jahre im Kanton Baselland. Anfangs musste ich des öfteren auf «Schriftdeutsch» zurückgreifen um mich den Kindern verständlich zu machen. (Kein Wunder bei Wörtern wie Zeebä, morä, Palausä…) Zum Glück wurde im Baselbiet bald einmal die deutsche Standardsprache als Unterrichtssprache festgelegt, was sicher auch dazu beitrug, dass ich meinen Dialekt behalten habe.
An meinem Beruf fasziniert mich vor allem der Zusammenhang von Lernen und Emotionen. Das bedeutet für mich, dass für eine optimale Entwicklung die Arbeits- beziehungsweise die Lernumgebung stressfrei gestaltet werden muss. Dazu gehört in erster Linie ein ehrlicher, respektvoller und einfühlsamer Umgang unter allen Beteiligten. Die Bücher von Marshall B. Rosenberg zur gewaltfreien Kommunikation sind für mich dabei wegweisend, weil die Methode der ehrlichen und einfühlsamen Kommunikation für Kinder leicht zu lernen ist. Auch wenn wir Erwachsenen uns schwerer damit tun – ich versuche es immer wieder und lerne dazu.
Um auch Lehrpersonen und Teams zu begleiten, absolvierte ich eine berufsbegleitende Intensivweiterbildung an der Fachstelle für Erwachsenenbildung (febl). Darauf folgten von 2008 – 2012 am Syst-Institut München (Dipl.-Psych. Insa Sparrer, Prof. Dr. Matthias Varga von Kibèd) eine vierjährige Ausbildung zur systemischen Beraterin, sowie 2016 – 2017 ein Jahreskurs zu Konfliktmediation bei Prof. Dr. Dr. Christa Kolodej, MA.
Seit 2012 bin ich wieder zurück im Prättigau, umgeben von vielen Tieren…
Im Transitzentrum Davos Laret habe ich im gleichen Jahr die Primarschule für Flüchtlingskinder aufgebaut, wo ich seither als Primarlehrerin tätig bin. Die Erkenntnisse und Erfahrungen aus meiner Ausbildung am Syst-Institut, insbesondere das Modul «Lösungsfokussierte Krisenintervention und Grundlagen der Psychotraumatologie» bei Hélène Dellucci, kann ich hier sehr gut einsetzen.
